Kontaktallergie bei Schmuck - dein umfassender Guide
Man geht davon aus, dass rund 20% der Bevölkerung an einer Kontaktallergie leiden, oftmals ausgelöst durch Duftstoffe oder das Tragen von nickelhaltigem Schmuck.
Die Symptome einer Kontaktallergie sind dabei: juckende Haut, ein Brennen oder Nässen der betroffenen Stelle bis hin zu Bläschen oder Quaddeln.
Du möchtest wissen, wie es zu einer Kontaktallergie kommen kann und was du tun kannst, um unangenehme Hautreizungen zu vermeiden? Dann lies jetzt weiter.
Entstehung einer Kontaktallergie
Wie der Name schon sagt, entsteht eine Kontaktallergie, wenn die Haut mit einem allergieauslösenden Stoff in Berührung kommt. Im Falle von Schmuck reagiert also ein bestimmter Inhaltsstoff, oftmals Nickel, mit der Haut und es kommt zu einer überschießenden Immunreaktion. Die Reaktion äußert sich in Form von Bläschen, Quaddeln oder rotem, juckenden Ausschlag.
Eine Kontaktallergie gehört zu den sogenannten Allergien vom Spättyp (IV). Das heißt, dass allergische Reaktionen mit einer Zeitverzögerung von 24 bis 72 Stunden auftreten.
Wenn du dir also schöne neue Ohrringe kaufst und anlegst, kann es sein, dass du erst einmal nichts bemerkst, da die Reaktion zeitverzögert abläuft. Von daher ist es besonders wichtig zu schauen, dass du genau weißt aus welchen Metallen dein Schmuck besteht.
Gerade Nickel, welcher sich im Schmuck befinden kann, ist für viele Menschen ein allergieauslösender Stoff. Weitere Stoffe, die häufig in Schmucklegierungen enthalten sind und Allergien auslösen können sind Kobalt, Palladium und Chrom.
Sensibilisierungsphase
Generell ist es wichtig zu wissen, dass einer allergischen Reaktion eine sogenannte Sensibilisierungsphase vorausgeht. Das bedeutet, dass der Körper bei Erstkontakt mit dem allergieauslösenden Material, zum Beispiel Nickel in Schmuck, Antikörper bildet. Diese Antikörper, auch Allergene genannt, können bei erneutem Kontakt eine überschießende Immunreaktion auslösen.
Eine Kontaktallergie kann somit jederzeit auftreten. Es kann sein, dass du immer problemlos Schmuck getragen hast und erst nach Jahren eine Kontaktallergie ausbildest.
Eine Hyposensibilisierung, wie sie zum Beispiel bei einer Allergie gegen Gräser eingesetzt wird, ist bei einer Kontaktallergie leider nicht erfolgreich.
Kontaktallergie erkennen
Ob eine Kontaktallergie vorliegt, lässt sich durch einen sogenannten Epikutantest, auch bekannt als Patch Test, erkennen. Der Hautarzt bringt auf dem Rücken des Patienten Proben der vermuteten allergenen Substanzen auf und klebt diese mit Pflastern ab.
Nach 1 – 2 Tagen schaut er, ob an den betroffenen Stellen eine allergische Reaktion stattgefunden hat. Sollte eine Allergie vorliegen, ist es wichtig zu wissen, dass diese für den kompletten Körper gilt. Da unsere Haut den gesamten Körper bedeckt, kann auch eine Allergie an jeder Stelle auftreten.
Wenn du zum Beispiel allergisch auf Nickel reagierst und durch eine nickelhaltige Gürtelschnalle eine allergische Reaktion am Bauch ausgelöst wurde, dann passiert dies auch am Ohr, wenn du nickelhaltige Ohrringe trägst.
Hierbei ist vor allem zu beachten, dass ein Allergietest immer nur eine Aussage über den aktuellen Zustand treffen kann. Trotz eines negativen Tests kann sich auch noch Jahre später eine Kontaktallergie bilden.
Kontaktallergie bei Schmuck – Nickelallergie
Bei einer Kontaktallergie durch das Tragen von Schmuck ist die Nickelallergie am weitesten verbreitet. Es können aber auch andere Metalle, wie zum Beispiel Cobalt, eine Allergie auslösen. Gerade in Modeschmuck, aber auch in Echtschmuck wurde/wird Nickel eingesetzt, um den Schmuck robuster und korrosionsbeständiger zu machen.
Auch wenn die Richtlinien in Bezug auf die Verwendung von Nickel zumindest in der EU deutlich strenger geworden sind, solltest du dennoch darauf achten, woraus dein Schmuck hergestellt wurde. Immer wieder findet auch heute Nickel seinen Weg in den Schmuck. Vor allem bei sehr preisgünstigem Schmuck solltest du auf seine Bestandteile achten. Zudem haben Länder außerhalb der EU auch andere Grenzwerte, was den Nickelgehalt angeht. Bei den riesigen Importmengen, gibt es nur einige wenige Stichproben, die in der Vergangenheit jedoch immer wieder gezeigt haben, dass diese Grenzwerte häufig überschritten werden.
Kontaktallergien vermeiden
Zunehmende Umweltverschmutzungen, Stress und unser immer stärker werdendes Hygienebewusstsein, werden in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich dafür sorgen, dass immer mehr Menschen an Kontaktallergien leiden werden.
Wie kannst du beim Tragen von Schmuck also verhindern, dass es zu unangenehme Reaktionen der Haut kommt?
Schwermetalle vermeiden
Versuche vor allem allergieauslösende Materialien wie Nickel und andere Schwermetalle zu meiden und kaufe Schmuck, der geprüft worden ist.
Wenn es um Nickel geht, gibt es einige Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst. Die REACH Verordnung der EU regelt den Maximalanteil (und die maximale Abgabe aus dem Material) von Nickel in Gegenständen. Wenn du dir Schmuck kaufst, achte darauf, dass dieser REACH zertifiziert ist.
Meide auch andere Gegenstände, die das allergieauslösende Material enthalten. Vermeide bei einer Nickelallergie aber auch nickelhaltige Brillengestelle, Gürtelschnallen oder nickelhaltige Lebensmittel.
Biokompatiblen Schmuck tragen
Schaue, dass du nur Schmuck trägst, der biokompatibel ist, also nicht mit deinem Gewebe/deiner Haut reagiert. Hier eignet sich vor allem Titan, welches auch in der Medizintechnik verwendet wird, sowie Platin.
Da Platin zu den teuersten Materialien auf dem Planeten gehört und Platinschmuck ausgesprochen teuer ist, hat sich vor allem Titan als Schmuck für Allergiker bewährt.
Die natürliche Farbe des Titan erinnert an Silber. Titanschmuck in Goldoptik wird mit einer speziellen Titanlegierung, die die gleichen positiven Eigenschaften wie das Ausgangsmaterial hat, überzogen.
Zusätzlich zu seinen hautfreundlichen Eigenschaften ist Titan federleicht und eignet sich von daher auch hervorragend als Erstschmuck. Du kannst Titanschmuck auch im Wasser oder beim Sport tragen, da es sehr korrosionsbeständig ist.
nonu.Berlin hat eine große Auswahl an Titanohrringen. Ob extravagante Titancreolen, edle Titanohrhänger oder filigrane Titanohrstecker, bei uns gibt es etwas für jeden Anlass.
Sag Tschüss zur Kontaktallergie und ja zu maximaler Hautverträglichkeit. Mehr Information zum Material Titan ist hier zu finden.
Quellen:
Schmuckallergie – o je, du fröhliche, Hautarzt Zentrum Kiel, https://www.hautarztzentrum-kiel.de/schmuckallergie/
Kontaktallergie, NetDoktor, https://www.netdoktor.de/krankheiten/kontaktallergie/
Wenn Schmuck krank macht, Hamburger Abendblatt, https://www.abendblatt.de/ratgeber/article107694240/Wenn-Schmuck-krank-macht.html
Was ist eine Kontaktallergie?, Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/allergien-und-unvertraeglichkeiten/was-ist-eine-kontaktallergie-2021324