Metallallergie – welchen Schmuck kann ich tragen
Allergische Reaktionen bei Schmuck sind leider keine Seltenheit. Knapp ein Viertel aller Menschen leiden an einer sogenannten Kontaktallergie, bei der das allergieauslösende Material bei Berührung mit der Haut eine allergische Reaktion verursacht. Im Durchschnitt haben mehr Frauen als Männer eine Kontaktallergie.
Auch wenn vor allem Nickel als der bekannteste Verursacher von allergischen Reaktionen mit Schmuck gilt, gibt es viele unterschiedliche Metalle, die zu einer Metallallergie führen können. Wir klären auf.
Die Metallallergie
Bei der Metallallergie handelt es sich um eine Typ 4 Allergie, auch bekannt als Spättypallergie. Sie gehört zu den Kontaktallergien und wird durch Hautkontakt ausgelöst. Kontaktallergien beschränken sich nicht nur auf Metalle, sondern können durch eine Vielzahl von Substanzen ausgelöst werden, Metalle sind ein Teil hiervon.
Durch das Tragen von Schmuck, welcher das allergieauslösende Metall beinhaltet, wird die allergische Reaktion ausgelöst. Durch eine Oxidation, die durch Säure (ph Wert der Haut) und Feuchtigkeit auf der Haut beschleunigt wird, werden kleine Partikel (Ionen) des allergieauslösenden Metalls auf die Haut abgegeben.
Der Körper nimmt das Metall als Fremdkörper wahr, bildet Antikörper und es kommt zu einer allergischen Reaktion. Diese tritt meistens aber erst verspätet auf, also 24 – 72 Stunden nach dem Erstkontakt, daher auch der Name Spättypallergie.
Eine Kontaktallergie kann aber auch erst nach Jahren auftreten. Bevor sich die Allergie äußert gibt es eine sogenannte Sensibilisierungsphase indem der Körper die allergieauslösende Substanz als schädlich einstuft aber noch keine Reaktion auslöst.
Symptome
Die Symptome sind in vielen Fällen eine gerötete Haut und Hautausschlag. Die Metallallergie kann auch ein starkes Jucken hervorrufen, es kann zu einer Schwellung oder Quaddeln kommen und es können sich Bläschen bilden. Je nach schwere der allergischen Reaktion sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die Reaktion tritt normalerweise nur lokal an der Stelle der Haut auf, die mit dem Metall in Berührung gekommen ist. Bei Ohrringen zum Beispiel sollte die Reaktion auf das Ohr beschränkt sein.
Allergieauslösende Metalle
Das bekannteste allergieauslösende Metall im Schmuckbereich ist Nickel. Jedoch gibt es eine Reihe von Metallen, die Allergien verursachen können. Dazu gehören neben Nickel auch Cobalt, Chrom, Zink, Zinn, Kupfer, Palladium, Quecksilber und einige weitere.
Auf die Legierung kommt es an
Selbst die Edelmetalle Gold und Silber sind nicht komplett ungefährlich und können unter bestimmten Voraussetzungen Allergien auslösen. Gold und Silber werden meistens nicht in Reinform als Schmuck verarbeitet, sondern als Legierung, d.h. sie enthalten auch eine geringe Menge anderer Metalle.
Gold in Reinform ist für die Schmuckverarbeitung zu weich deswegen werden dem Edelmetall Nickel, Silber oder Kupfer beigemischt, um es härter und auch erschwinglicher zu machen. Je mehr dieser zusätzlichen Stoffe verarbeitet werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion.
Die Maßeinheit Karat gibt den Goldanteil in einem Schmuckstück in 1/24 an. Ein 18 Karat Ohrring hat so 18/24 Teile Gold, also einen Anteil von 75% Gold.
Auch Silber in Reinform ist zu Schmuckverarbeitung nur bedingt geeignet und kommt daher meistens als Legierung mit Kupfer oder auch Nickel zum Einsatz um es härter zu machen und seine Verschleißfestigkeit zu erhöhen. Bei dem sehr beliebten 925 Silber ist der Silberanteil 92,5% und 7,5% sind primär Kupfer aber auch andere Metalle wie zum Beispiel Nickel, was selbst in geringen Mengen schon Allergien auslösen kann.
Allergietest
Eine Metallallergie kann durch einen Epikutantest beim Hautarzt nachgewiesen werden. Hierzu werden die verdächtigen Substanzen (Metalle) per Pflaster auf der Haut aufgebracht und nach 2 bis 3 Tagen zeigt sich, ob eine allergische Reaktion ausgelöst wurde. Ist dies der Fall, dann liegt eine Allergie auf die getestete Substanz vor. Das allergieauslösende Metall sollte gemieden werden, denn eine Metallallergie bleibt.
Das kannst du tun
Um das Risiko einer allergischen Reaktion fast komplett auszuschließen, solltest du auf Schmuck aus hypoallergenen oder noch besser biokompatiblen Materialien, wie Titan, setzen. Vor allem biokompatibler Schmuck zeichnet sich dadurch aus, dass das Material nicht mit Gewebe reagiert.
Vor allem Titan ist eine gute Option, da die Medizintechnik schon seit Jahrzehnten auf Titanimplantate setzt und das gleiche Material auch für Titanschmuck verwendet wird.
Platin ist eine gute Wahl, da es auch biokompatibel ist. Eine weitere hypoallergene Option ist Goldschmuck mit einem sehr hohen Goldanteil, dieser ist aber auch sehr teuer.
Schmuck aus Platin
Schmuck aus Platin ist biokompatibel und eignet sich gut für Menschen mit Allergien. Platin ist eine gute Wahl, da für die Verarbeitung fast reines Platin (950 von 1000) Teilen verwendet wird. Vor allem die Seltenheit, 30-mal seltener als Gold und der damit verbundene sehr hohe Preis machen es wenig erschwinglich.
Schmuck aus Titan
Schmuck aus Titan ist biokompatibel und reagiert somit nicht mit dem menschlichen Gewebe. Das Material ist nicht nur anti-allergen, sondern hat noch eine Reihe anderer positiver Eigenschaften.
Titanschmuck ist sehr leicht und eignet sich von daher hervorragend als Erstschmuck aber auch als Folgeschmuck da es zudem wasserfest, korrosionsbeständig und sehr hart ist. Farblich erinnert Titan in Reinform an Silber. Titanschmuck in Goldoptik wird mit dem PVD Verfahren realisiert.
Hierzu wird eine dünne Schicht einer Titanlegierung, die dieselben positiven Eigenschaften wie das Ursprungsmaterial hat, auf das Schmuckstück aufgetragen und gibt ihm den charakteristischen Goldton.
nonu.Berlin hat eine große Auswahl an Titanohrringen und Titanpiercings. Unsere Titanschmuckstücke werden aus Titan Grade 5, welches in der Medizintechnik verwendet wird, hergestellt. In Deutschland unter höchsten Qualitätsstandards produziert, kann unser Schmuck bedenkenlos zu jedem Anlass getragen werden.
Quellen:
Kontaktallergie: Symptome und Behandlung, BARMER, https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/allergien/allergie-kontaktallergie-1057154
Nickel im Schmuck, nickelfrei.de, http://www.nickelfrei.de/wissenswertes/verbraucherschutz/singleview/article/nickel-im-schmuck.html
Hilfe bei Metallallergien, gesundheitstrends, https://www.gesundheitstrends.de/service/serie/metallallergien.php